Frau betrachtet eine kleine Milie unter dem Auge und berührt vorsichtig die Haut, Nahaufnahme im neutralen Licht

Milien – wie du sie schonend entfernst

Milien wirken auf den ersten Blick wie kleine, weiße Pickel. Doch anders als Pickel tun sie nicht weh, entzünden sich kaum und lassen sich nicht ausdrücken – zumindest nicht, ohne die Haut zu verletzen.
Viele versuchen es trotzdem und verschlimmern damit das Problem.

Damit dir das nicht passiert, erfährst du hier:

  • was Milien wirklich sind

  • warum sie entstehen

  • welche Pflege hilft

  • welche Methoden du vermeiden solltest

  • wann du sie professionell entfernen lassen solltest


Was sind Milien überhaupt?

Milien – auch „Grieskörner“ genannt – sind kleine, harte Zysten, die unter der obersten Hautschicht sitzen.
Sie bestehen aus:

  • Keratin (Hautprotein)

  • abgestorbenen Hautzellen

  • eingeschlossenen Hautresten

Wichtig:
Milien sind keine Talgverstopfungen wie Pickel oder Mitesser.

👉🏼 lies auch: Talgfäden: Was sind sie wirklich?


Wie erkennst du Milien?

Typische Merkmale:

  • hart wie kleine Körner unter der Haut

  • weißlich oder hautfarben

  • schmerzlos

  • lassen sich NICHT ausdrücken

  • treten häufig um Augen, Schläfen, Wangen auf

  • bleiben oft monatelang unverändert

Milien sind absolut harmlos – aber viele empfinden sie als störend.


Warum entstehen Milien?

Milien haben mehrere mögliche Ursachen. Häufig sind:

1. Überpflegte oder „verschlossene“ Haut

Zu reichhaltige Pflege kann die Haut ersticken – besonders:

  • sehr dicke Cremes

  • Augencremes

  • Schichten aus Öl + Creme

  • Vaseline oder stark okklusive Produkte

Dadurch erneuert sich die Haut schlechter, Keratin bleibt eingeschlossen → Milien entstehen.


2. Sonnenschäden

UV-Strahlung verdickt langfristig die Hornschicht.
Das kann Milien begünstigen, besonders bei Menschen, die oft in der Sonne sind.


3. Aggressive Hautpflege

Ironischerweise können auch diese Faktoren Milien auslösen:

  • zu scharfe Peelings

  • starke Wirkstoffe

  • Reizstoffe

  • übermäßiges Reinigen

Eine geschwächte Haut regeneriert sich schlechter – Keratin bleibt stecken.


4. Hautverletzungen

Nach:

  • Verbrennungen

  • Laser-Behandlungen

  • Narbenbildung

kann die Haut Keratin einschließen → Milien entstehen danach häufiger.


👉🏼 lies auch: Whiteheads vs. Blackheads – Unterschiede


Wie entfernst du Milien schonend?

Wichtig:
Milien darf man NICHT ausdrücken.
Sie sitzen zu tief. Der Druck verletzt die Haut → Narben, Blutergüsse, Entzündungen.

Hier sind die sicheren Wege:


1. Regelmäßige, sanfte Exfoliation (Peeling)

Sanfte Peelings helfen, die oberste Hautschicht zu erneuern und eingeschlossenes Keratin schneller abzustoßen.

Gut geeignet:

  • Enzympeelings (Papaya, Ananas)

  • milde AHA-Säuren (Milchsäure)

  • 1–2× pro Woche, nicht täglich

👉🏼 lies auch: Enzympeelings vs. chemische Peelings


2. Retinol (bei Erwachsenen)

Retinol verbessert die Zellneubildung und kann das Milien-Risiko reduzieren.

Wichtig:

  • langsam einschleichen

  • 1× pro Woche starten

  • nicht unter den Augen anwenden

Retinol entfernt bestehende Milien nicht sofort, hilft aber langfristig gegen neue.


3. Nicht-komedogene Feuchtigkeitspflege verwenden

Pflege sollte:

  • leicht

  • gelbasiert

  • ohne Mineralöl

  • ohne Vaseline

sein.

Zu reichhaltige Cremes → ideale Bedingungen für Milien.

👉🏼 lies auch: Sensible Haut mit Pickeln – milde Pflegeanleitung


4. Mineralischen Sonnenschutz testen

Chemische Filter können bei empfindlicher Haut Milien fördern.
Mineralische Varianten (Zink, Titan) sind oft besser verträglich.


5. Professionelle Entfernung (der sicherste Weg)

Ein/e Dermatolog:in oder Kosmetiker:in kann Milien entfernen durch:

  • sterile Lanzette

  • ganz kleinen Einstich

  • sanftes Herausheben des Milienkerns

Die Haut verletzt sich dabei kaum – der Vorgang dauert Sekunden.

Perfekt, wenn:

  • Milien hartnäckig sind

  • sich im Augenbereich befinden

  • du schnell ein glattes Ergebnis willst


Was du NICHT tun solltest

Hier die größten Fehler:

1. Milien ausdrücken

Du wirst nur:

  • die Haut aufreißen

  • blaue Flecken bekommen

  • Entzündungen riskieren

  • Narben verursachen

Milien sind zu fest – sie kommen nicht heraus wie Pickel.


2. Öle und reichhaltige Augencremes verwenden

Fettige Schichten blockieren die Hauterneuerung → neue Milien.


3. Täglich harte Peelings oder Bürsten benutzen

Zu viel Reibung verschlechtert die Hautstruktur.


4. Dicke Schichten Make-up über Milien legen

Make-up kann sie stärker betonen, besonders unter den Augen.


Wann solltest du zum Dermatologen?

Falls:

  • Milien immer wiederkehren

  • sie sich plötzlich stark vermehren

  • du unsicher bist, ob es Milien oder Whiteheads sind

  • sie sich entzünden (selten, aber möglich)

Dann ist ein kurzer Hautcheck sinnvoll.


Fazit – Milien lassen sich entfernen, aber nur schonend

Milien sind harmlos, aber hartnäckig.
Sie verschwinden selten von selbst, doch mit den richtigen Schritten kannst du sie:

  • sicher entfernen lassen

  • langfristig vorbeugen

  • ohne Narben loswerden

Wichtig ist: niemals selbst ausdrücken, sondern sanfte Pflege, Peelings und bei Bedarf professionelle Entfernung.

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