Pickel durch Pflegewechsel – warum das oft passiert
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Du verwendest ein neues Hautpflegeprodukt – und plötzlich bekommst du Pickel?
Das ist frustrierend, aber sehr häufig. Viele denken sofort:
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„Ich vertrage das Produkt nicht!“
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„Meine Haut wird schlechter!“
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„Das hätte ich lieber nicht kaufen sollen!“
In Wirklichkeit ist das oft eine ganz natürliche Reaktion deiner Haut, die zeigt, dass sie sich gerade umstellt und erneuert. Damit du dich nicht verunsichert fühlst, erkläre ich dir in diesem Artikel ganz einfach und Schritt für Schritt, warum das passiert, was Purging bedeutet, wie du echte Unverträglichkeiten erkennst und wie du die Umstellungszeit viel sanfter gestalten kannst.
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Warum bekommt man Pickel nach einem Pflegewechsel?
Deine Haut ist wie ein kleines Ökosystem. Sie mag Routine, Stabilität und Gewohnheit.
Sobald du etwas Neues einführst – egal ob Serum, Creme oder Peeling –, muss sich die Haut neu anpassen.
Dabei gibt es mehrere typische Gründe, warum Pickel entstehen.
1. Die Haut ist gestresst (aber nicht im negativen Sinn)
Jedes neue Produkt verändert etwas:
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neuer pH-Wert
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neue Textur
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neue Wirkstoffe
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neue Art der Pflege
Für die Haut bedeutet das: „Ich muss mich erst daran gewöhnen.“
Während dieser Umstellung kann die Haut kurz unruhig werden.
2. Alte Ablagerungen kommen nach oben (Purging)
Viele Menschen haben schon Pickel „unter der Haut“, die man noch nicht sehen kann.
Wenn die Haut sich schneller erneuert, kommen diese Unreinheiten schneller nach oben — und genau das nennt man Purging.
Purging – die einfachste Erklärung, die es gibt:
👉 Purging bedeutet, dass deine Haut alles rausdrückt, was sowieso gekommen wäre — nur schneller.
Es sind also keine neuen Pickel, sondern Ablagerungen, die schon vorher da waren, aber jetzt durch die schnellere Erneuerung aufsteigen.
Wann passiert Purging?
Nur bei Produkten, die die Hauterneuerung anregen, z. B.:
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AHA-Säuren (z. B. Glykolsäure)
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BHA-Säuren (z. B. Salicylsäure)
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Retinol
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Enzympeelings
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bestimmte Vitamin-C-Formen
Diese Produkte sagen deiner Haut:
„Erneuer dich schneller – bring alles Altes nach oben!“
Die Folge:
Die Haut sieht erst schlechter aus, bevor sie besser wird.
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3. Zu viele neue Produkte gleichzeitig
Wenn du plötzlich alles änderst — Reinigung, Serum, Creme, Peeling — reagiert die Haut überfordert.
Sie braucht Zeit, um sich an jeden einzelnen Schritt zu gewöhnen.
Regel für jede Pflege:
👉 Immer nur ein neues Produkt pro 2–3 Wochen einführen.
So weißt du auch besser, worauf deine Haut reagiert.
4. Hautbarriere wird kurz geschwächt
Wenn du Wirkstoffe verwendest, die stärker sind (z. B. Säuren, Retinol), kann die Hautbarriere anfangs gereizt reagieren.
Das äußert sich durch:
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kleine Pickel
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trockene Stellen
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Rötungen
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Spannungsgefühl
Das ist meist nur vorübergehend.
5. Die Textur passt (noch) nicht zu deiner Haut
Manchmal mag die Haut eine Creme nicht, weil:
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sie zu fettig ist → Poren verstopfen
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sie zu leicht ist → die Haut produziert mehr Öl
Das Ergebnis: Pickel.
Aber auch das zeigt sich oft erst nach ein paar Tagen und stabilisiert sich nach der Umgewöhnungszeit wieder.
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Purging oder Unverträglichkeit – wie unterscheidet man das?
Das ist sehr wichtig.
Beides kann Pickel verursachen – aber es sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.
✔ Purging ist wahrscheinlich, wenn…
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Pickel dort entstehen, wo du sonst auch Pickel bekommst
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die Haut nicht brennt oder stark juckt
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die Unreinheiten nach 2–6 Wochen weniger werden
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du ein Produkt benutzt, das die Erneuerung beschleunigt
Purging ist normal.
Es ist ein gutes Zeichen, weil die Haut alte Ablagerungen rausdrückt.
✘ Unverträglichkeit ist wahrscheinlich, wenn…
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du Pickel an Stellen bekommst, an denen du NIE Pickel hast
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die Haut brennt, juckt oder sehr rot wird
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kleine rote Punkte oder Ausschlag entstehen
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es nach 6 Wochen überhaupt nicht besser wird
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deine Haut weh tut oder wund wird
Dann passt das Produkt nicht zu dir, und du solltest es absetzen.
Wie lange dauert Purging?
Meist 2–6 Wochen, je nach Produkt und Hauttyp.
Danach wird die Haut ruhiger und klarer.
Wie du Pickel beim Pflegewechsel vermeiden kannst
Damit die Umstellung möglichst sanft abläuft, helfen folgende Tipps:
1. Neue Produkte langsam einschleichen
So machst du es richtig:
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Säuren: 1–2× pro Woche starten
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Retinol: alle 3 Tage beginnen, später steigern
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Seren: erst abends testen
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Nie alles gleichzeitig ändern
2. Die Hautbarriere stärken
Wirkstoffe, die beruhigen und reparieren:
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Ceramide
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Niacinamid
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Hyaluron
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Aloe Vera
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Panthenol
Eine starke Barriere = weniger Pickel.
3. Geduld haben
Haut braucht Zeit — oft 28–60 Tage.
Viele brechen zu früh ab.
Bleib bei einer Routine, bevor du wieder alles wechselst.
4. Nicht jeden Tag peelen
Zu viel Peeling reizt die Haut und verschlechtert Pickel.
Hinweis auf dein E-Book
Wenn du lernen möchtest, wie du dauerhaft reine Haut bekommst und deine Pflege so aufbaust, dass sie wirklich funktioniert, kannst du in meinem E-Book „Für immer pickelfrei – Dein Weg zur perfekten Haut“ mehr darüber erfahren.
Fazit
Pickel nach einem Pflegewechsel sind normal und kein Zeichen dafür, dass deine neue Pflege schlecht ist. Oft braucht die Haut einfach Zeit, um sich umzustellen. Besonders Purging ist ein Zeichen dafür, dass die Haut alte Ablagerungen loswird und sich erneuert.
Wichtig ist, die Produkte langsam einzuführen, deine Hautbarriere zu stärken und geduldig zu bleiben. Die meisten erleben nach der Umgewöhnungsphase deutlich klarere und stabilere Haut.
FAQ
Was ist Purging?
Purging bedeutet, dass deine Haut sich schneller erneuert und alte Ablagerungen schneller an die Oberfläche kommen. Dadurch entstehen kurzfristig Pickel.
Wie lange dauert es, bis die Haut sich an neue Produkte gewöhnt?
Meistens 2–6 Wochen.
Wann sollte ich ein Produkt absetzen?
Wenn die Haut brennt, Ausschlag zeigt, sehr gereizt ist oder nach 6 Wochen keine Besserung eintritt.
Kann jede neue Pflege Pickel verursachen?
Ja. Jede Haut reagiert unterschiedlich, vor allem wenn die Barriere sensibel oder geschwächt ist.