Schwangere Frau hält ein ungekennzeichnetes Serumfläschchen in der Hand und blickt fragend darauf, vor beige­farbenem Hintergrund.

Salicylsäure in der Schwangerschaft – erlaubt oder gefährlich?

Die Schwangerschaft ist eine Zeit voller Veränderungen – auch für die Haut. Viele Schwangere kämpfen plötzlich mit mehr Unreinheiten, Mitessern oder hormonell bedingten Breakouts. Salicylsäure (BHA) gehört normalerweise zu den wirksamsten Wirkstoffen gegen verstopfte Poren, Pickel und ölige Haut. Doch die Frage ist berechtigt: Ist Salicylsäure in der Schwangerschaft überhaupt erlaubt?

Die gute Nachricht vorweg: Ja, Salicylsäure kann in der Schwangerschaft verwendet werden – aber nur in niedriger Konzentration und mit der richtigen Produktwahl. In diesem Artikel erfährst du, was du beachten solltest, welche Risiken bestehen und welche Alternativen infrage kommen.

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Warum wirkt Salicylsäure (BHA) überhaupt so gut?

Salicylsäure zählt zu den Beta-Hydroxysäuren, die besonders tief in die Poren eindringen können. Sie wirkt:

  • keratolytisch – löst abgestorbene Hautzellen

  • talgreduzierend – ideal bei fettiger Haut

  • entzündungshemmend – hilfreich bei Pickeln

  • komedolytisch – löst Mitesser effektiv auf

Aus genau diesen Gründen wird BHA gerne in der täglichen Hautpflege eingesetzt.

Doch während der Schwangerschaft reagiert die Haut oft sensibler – und hier kommt es auf Dosierung und Produktform an.


Ist Salicylsäure in der Schwangerschaft erlaubt?

Ja – wenn sie in niedriger Konzentration (max. 2 %) topisch angewendet wird.

Dermatologische und medizinische Quellen stufen BHA-Produkte bis 2 % als sicher ein, weil nur sehr geringe Mengen über die Haut aufgenommen werden.

Das heißt:
✔ Toner, Seren oder leichte Peelings mit 0,5–2 % Salicylsäure gelten als unbedenklich
✔ Spot Treatments sind ebenfalls erlaubt

Wichtig ist, dass die Produkte nicht großflächig auf dem ganzen Körper verwendet werden und nicht auf verletzter Haut.


Wann ist Salicylsäure NICHT empfohlen?

Es gibt Situationen, in denen du BHA lieber meiden solltest:

Hochkonzentrierte Peelings (20–30 %)

Diese professionellen oder chemischen Peelings werden nicht empfohlen, da hier die Resorption deutlich höher ist.

Regelmäßige Anwendung auf großen Flächen

Beispielsweise großflächige Körperpeelings – lieber vermeiden.

Bei sehr sensibler, gereizter oder entzündeter Haut

Schwangerschaftshaut reagiert oft stärker. Sollte deine Haut gerötet oder irritiert sein, ist eine Pause sinnvoll.

Hinweis: Die orale Einnahme von Salicylsäure bzw. Acetylsalicylsäure (z. B. hohe Aspirin-Dosierungen) fällt in den medizinischen Bereich und sollte immer ärztlich abgeklärt werden.


Wie oft darf man Salicylsäure in der Schwangerschaft verwenden?

Ein guter Ansatz ist:

  • 2–4 Mal pro Woche bei 1–2 % BHA

  • Bei sehr öliger Haut auch täglich möglich, aber nur wenn die Haut es gut verträgt

  • Bei sensibler Haut lieber langsam starten – 1–2 Mal pro Woche

Wichtig: Deine Schwangerschaftshaut verändert sich. Was im ersten Trimester passt, kann später zu stark sein. Deshalb immer beobachten, wie die Haut reagiert.

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Sicherere Alternativen zu Salicylsäure in der Schwangerschaft

Wenn du lieber ganz auf BHA verzichten willst oder deine Haut sensibel reagiert, gibt es tolle Alternativen:

Azelaic Acid (Azelainsäure)

Eine der sichersten Optionen in der Schwangerschaft.
Wirkt gegen: Pickel, Rötungen, Pigmentflecken und verfeinert die Poren.

Mandel­säure

Eine sehr sanfte AHA-Säure, ideal für empfindliche Haut.

Milchsäure (Lactic Acid)

Sanft exfolierend, feuchtigkeitsspendend und schwangerschaftsfreundlich.

Niacinamide

Beruhigt die Haut, mindert Unreinheiten und stärkt die Hautbarriere.

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Minimalistische Pflege

Während der Schwangerschaft reagieren viele Frauen überempfindlich. Eine minimalistische Routine reduziert das Risiko von Irritationen deutlich.

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Ist BHA während der Stillzeit ebenfalls erlaubt?

Ja – die gleichen Regeln wie in der Schwangerschaft gelten auch beim Stillen:

  • bis 2 % Salicylsäure sind unbedenklich

  • nicht auf die Brust auftragen

  • Hände nach der Anwendung waschen

Solange du die BHA-Produkte nicht dort verwendest, wo dein Baby direkten Hautkontakt hat, ist die Anwendung sicher.


Diese Fehler solltest du unbedingt vermeiden

Auch wenn BHA erlaubt ist, solltest du einige Dinge beachten:

1.Vorsicht bei zu vielen Wirkstoffen
Während der Schwangerschaft reagiert die Haut schneller gereizt. Weniger ist oft mehr.

2.Keine Kombination mit aggressiven Säuren
Hohe AHA-Konzentrationen + BHA sind oft zu viel.

3.Tägliche Nutzung, obwohl Rötungen auftreten
Dann sofort reduzieren oder pausieren.

4.Unzureichender Sonnenschutz
Säuren können die Haut sonnenempfindlicher machen – Sonnenschutz ist Pflicht.


Fazit: Salicylsäure ist in der Schwangerschaft erlaubt – mit der richtigen Anwendung

Salicylsäure muss in der Schwangerschaft nicht komplett gestrichen werden. In Konzentrationen bis 2 % gilt BHA als sicher, solange du es maßvoll und nicht großflächig anwendest.
Wenn deine Haut empfindlich ist oder du dich unwohl fühlst, greife stattdessen zu sanften Alternativen wie Azelainsäure, Niacinamide oder Mandelsäure.

Mit einer ruhigen, minimalistisch gehaltenen Routine kannst du hormonelle Unreinheiten effektiv in den Griff bekommen – ganz ohne Risiko für dich oder dein Baby.

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